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Auf dieser Seite stellen wir aktuelle Informationen rund um unseren Kennel, aber auch wissenswertes zu Themen rund um den Kerry Blue Terrier vor.

 

Beitrag November 2024:

Kerry-Blue-Terrier Datenbank

Kerry-Blue-Terrier Datenbank

Vor drei Jahren habe ich mein Hobby der Kerry-Blue-Terrier Haltung und Zucht intensiviert und eine eigene Datenbank ins Leben gerufen. Seit dem konnte ich in mühevoller Arbeit bereits 4000 Kerry's mit ihren Daten und größten Teils auch Bildern eintragen. Ich möchte hier kurz erläutern, warum ich auf diese Idee kam, wie ich sie umsetzte und wie es weiter gehen soll.

Der Klub für Terrier, in dem ich als offizieller Züchter Mitglied bin, führt eine Datenbank seiner Terrier-Rassen. Diese Datenbank ist aber nicht mehr auf dem Stand der Zeit. Es fehlen viele wichtige Angaben zu den Hunden und das Hinterlegen von Bildern ist nicht möglich. Auch haben nur die entsprechenden Mitglieder den Zugriff. Ausländische Hunde finden dort nur statt, wenn sie als Deckrüden genutzt wurden. Es gibt bzw. gab noch weitere Datenbanken im Internet, wie zum Beispiel aus Finnland, Schweden, Norwegen, Litauen, Holland und noch einige mehr, allerdings findet man dort ebenfalls nur die Hunde mit den Zuchtbuchnummern der Länder oder in der Zucht eingesetzte bzw. auf Ausstellungen präsentierte ausländische Hunde. Eine der größten Kerry-Datenbanken als Kooperation von englischen und russischen Züchtern wurde von einer Onlineplattform übernommen und man muss den Zugang teuer bezahlen. Die große US-Datenbank der Kerry's wurde vor zwei Jahren der Öffentlichkeit entzogen und nur noch Mitglieder des AMC können diese einsehen. Andere Länder besitzen überhaupt keine entsprechenden Datenbanken.

Vor diesem Hintergrund ist eine Ahnenforschung, die über eine normale Ahnentafel hinaus geht, ein einziges Detektivspiel, das etliche Stunden in Beschlag nehmen kann. Ich hatte mir also gesagt, wie wäre es wenn ich die überall zu findenden Daten kombiniert mit entsprechenden Bildern des Kerry's in eine eigene Datenbank aufnehme? Nicht selten wurde ich für verrückt erklärt so eine Arbeit, die mittlerweile tausende von Arbeitsstunden in Anspruch genommen hat, durchzuführen. Ich hatte mich nach einer geeigneten Datenbank erkundigt und wurde sehr schnell fündig. Anfänglich startete ich mit einer Offlineversion um zu sehen, ob es überhaupt funktioniert und ob meine zweifelsohne vorhandene Motivation ausreichen wird, diese sehr sehr mühevolle Arbeit zu erledigen. Dann seit einiger Zeit kaufte ich die Online-Version incl. Homepage. Wie fängt man also an? Klar zu erst nimmt man seine eigenen Kerry's auf und verfolgt die ahnen so weit man es eben recherchieren kann und dann verzweigen sich die Ahnenbäume und es kommen automatisch immer mehr Kerry's, immer mehr Kennel's und Besitzer hinzu. Bis zurück nach 1910 reicht meine Ahnenforschung. Wichtig ist es zu aller erst die Zuchthunde einzutragen, denn auf ihnen basiert ein Stammbaum. Die Ableger dieser Zuchthunde werden größten Teils an private Haushalte abgegeben und finden nirgendwo mehr Erwähnung, es sei denn sie werden ausgestellt. Auch diese Ausstellungshunde bilden eine weitere wichtige Ebene in der Datenbank. Schlussendlich werden die Würfe der bekannten Kennel's und natürlich alle der deutschen Kennel's eingetragen and so on....

Ok jetzt steht die Datenbank, aber welchen Nutzen hat sie, fragen sich sicherlich einige Interessierte. Zu aller erst sei erwähnt, dass diese Datenbank eine komprimierte Ausgabe vieler einzelner Datenbanken darstellt und dazu noch reichlich Bilder der Kerry's aufzeigt. So etwas findet man sonst nirgends ! Außerdem können so geeignete Deckrüden ermittelt werden oder man kann sich einen geeigneten Welpen aus einer bevorstehenden Paarung anschauen, also wie sehen denn die ganzen Ahnen meines zukünftigen Welpen aus. Des weiteren können auch Eventualverpaarungen durchgeführt werden mit Anzeige des Inzucht- und Ahnenverlustkoeffizienten. Noch viele weitere Möglichkeiten hat diese Datenbank zu bieten. Für mich eines der wesentlichsten Vorteile und sozusagen der persönliche Anstoß für diese Arbeit ist die Sicherung aller dieser Daten der wunderschönen Rasse, die so für die Ewigkeit bestand hat und mich überdauern wird. Stellen sie sich als stolzer Kerry Besitzer vor, wie sämtliche Daten mit Bildern und Jahrzehnte zurückliegende Ahnen ihres geliebten Kerry's für immer festgehalten und angeschaut werden können.

Für mich ist es ein großes Hobby, dass ich jetzt und zukünftig betreiben werde und da kommen sie ins Spiel. Sie alle können diese Datenbank unterstützen, in dem sie mir Daten ihres Kerry's in Form von Ahnentafel und Bildern zur Verfügung stellen und sie können sich einen Zugang mieten, denn für jeden Zugang muss ich an den Provider Geld abführen. Für nur „10 €! im Jahr bekommen sie den Lesezugang und können dort auch eine Eventualverpaarung durchführen mit Kerry's, die sie für ihre Zucht interessant finden. Anhand meiner Hündin und der folgenden Bilder gebe ich ihnen einen kleinen Einblick in das, was sie erwartet.

Natürlich ist die Datenbank sowohl in deutsch als auch in englisch verfügbar!

 

 

Beitrag September 2024:

Erbkrankheiten bei Hunden:
 
 
Das Thema Erbkrankheiten durch Gen-Mutationen spielt in der Hundezucht eine immer wichtigere Rolle. Nicht weil die Rassehunde immer kranker werden,
sondern weil man Krankheiten, die früher nicht erkannt wurden oder die man überhaupt nicht kannte, dank der fortschreitenden Untersuchungstechniken
frühzeitig festzustellen sind. Gen-Mutationen betreffen alle Lebewesen und auch in der Hundezucht gibt es Rassen die für die eine oder andere Mutation anfällig
sind, genauso wie Mischlingshunde. Bei der Rasse Kerry-Blue-Terrier kennt man vier dieser Mutationen, die durch Blutproben in anerkannten Laboren
untersucht und festgestellt werden. Alle vier Mutationen sind autosomal-rezessiv vererbbar. Was dieses bedeutet, wird weiter unten erklärt, genauso wie die
Varianten CMSD, DM, vWD Typ 1 und Faktor XI. Als Züchter kann darauf eingewirkt werden, dass diese kranken Gene nicht weiter vererbt
werden und das durch die Auswahl der passenden Zuchthunde. Das Testen seiner Zuchthunde ist freiwillig und mit Kosten verbunden. Es kann aber dazu dienen,
diese Gen-Mutationen zu minimieren oder sogar auszurotten. Bei CMSD ist dieses fast geschafft.
 
Autosomal rezessiver Erbgang
 
Für jedes Merkmal liegen im Genom zwei Kopien vor. Je eine Kopie erhält das Tier von seinem Vater und eine von seiner Mutter. Wird ein Merkmal autosomal-rezessiv vererbt bedeutet dies, dass ein Tier nur erkrankt, wenn es je ein betroffenes Gen von Vater und Mutter erhalten hat. Es müssen also sowohl Vater- als auch Muttertier das mutierte Gen tragen, selbst aber nicht unbedingt erkrankt sein.
Es existieren drei Genotypen:
 
1. Genotyp N/N (homozygot gesund):
Dieses Tier trägt die Mutation nicht und hat ein extrem
geringes Risiko an der Krankheit zu erkranken. Es kann die Mutation nicht an seine Nachkommen
weitergeben.
2. Genotyp N/mut (heterozygoter Träger):
Dieses Tier trägt eine Kopie des mutierten Gens. Es hat
ein extrem geringes Risiko an der Krankheit zu erkranken, gibt die Mutation aber mit einer
Wahrscheinlichkeit von 50% an seine Nachkommen weiter. Ein solches Tier sollte nur mit einem
mutations-freien Tier verpaart werden.
3. Genotyp mut/mut (homozygot betroffen):
Dieses Tier trägt zwei Kopien des mutierten Gens und
hat ein extrem hohes Risiko an der Erbkrankheit zu erkranken. Es gibt die Mutation zu 100% an
seine Nachkommen weiter und sollte nur mit mutations-freien Tieren verpaart werden.
 
Träger geben die Erbanlage mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an ihre Nachkommen weiter. Bei der Verpaarung von zwei Trägern besteht die Gefahr, dass die Nachkommen von der Erkrankung betroffen sind (25%).
Die Existenz von Trägern in einer gesunden Population erhöht die Variabilität des gesamten Genpools, weshalb diese nicht kategorisch von der Zucht ausgeschlossen werden sollten. Eine Verpaarung sollte jedoch immer nur mit mutations-freien Tieren erfolgen, so dass keine homozygot betroffenen Tiere entstehen können.
 

Canine multiple Systemdegeneration (CMSD)

Die Canine Multiple Systemdegeneration (CMSD) wurde zuerst beim Kerry Blue Terrier beschrieben. Betroffene Tiere entwickeln sich normal bis zu einem Alter von 3-6 Monaten. Danach entwickeln die Tiere eine cerebelläre Ataxie, die sich zuerst in Bewegungsstörungen des Kopfes, später der Beine äußert. Die Tiere können immer schlechter laufen, fallen immer häufiger und verlieren mit der Zeit auch die Fähigkeit stabil zu stehen. Im Alter von 1-2 Jahren müssen die Hunde zumeist euthanasiert werden.

Betroffene Rassen: Chinese Crested Dog, Kerry Blue Terrier

Erbgang: autosomal-rezessiv

 

Degenerative Myelopathie (DM) Exon 2

Die canine degenerative Myelopathie (DM) ist eine schwere neurodegenerative Erkrankung mit spätem Beginn ungefähr ab dem 8. Lebensjahr. Die Erkrankung ist durch eine Degeneration der Axone und des Myelins im Brust- und Lendenteil des Rückenmarks gekennzeichnet, was eine progressive Ataxie und Parese verursacht. Man beobachtet die ersten klinischen Anzeichen in der Hinterhand als Zeichen einer Störung des oberen Motoneurons. Es entwickelt sich eine unkoordinierte Bewegung der Hinterhand, eine gestörte Eigenwahrnehmung und gestörte Reflexe. Wenn die Erkrankung weiter fortschreitet, weitet sie sich auf die vorderen Gliedmaßen aus und manifestiert sich als schlaffe Parese und Paralyse. Die Degenerative Myelopathie wurde zuerst als eine Rückmarkserkrankung insbesondere beim Deutschen Schäferhund beschrieben. Neben dem Deutschen Schäferhund sind aber viele weitere Rassen von der degenerativen Myelopathie betroffen. Als Risikofaktor für die Entwicklung einer DM wurde eine Mutation im Exon 2 des SOD1-Gens bei vielen Rassen nachgewiesen. Bei Berner Sennenhunden gibt es zusätzlich eine Mutation im Exon 1 dieses Gens, die ebenfalls mit der DM in Zusammenhang steht. Für den Berner Sennenhund können beide Mutationen untersucht werden. Die Anforderung kann zusammen oder einzeln erfolgen.

Betroffene Rassen: Verschiedenste Rassen

Erbgang: autosomal-rezessiv

 

von Willebrand Erkrankung Typ 1 (vWD Typ 1)

Die Von-Willebrand-Krankheit (vWD) ist die häufigste vererbte Blutgerinnungs-störung von unterschiedlichem Schweregrad, die aus einem defekten oder gar fehlenden Von-Willebrand-Faktor (vWF) im Blut resultiert. Der vWF ist ein wichtiger Faktor der Blutgerinnung. Ein fehlender oder defekter vWF hat zur Folge, daß betroffene Tiere bei Verletzungen sehr lange nachbluten und u.U. verbluten können. Die Blutungen betreffen Schleimhautoberflächen und werden bei physischem und psychischem Stress und anderen Krankheiten stärker. Typische Anzeichen sind: Wiederholte Magen-Darm-Blutungen, mit oder ohne Durchfall, Nasenbluten, Zahnfleischbluten, verlängerte Blutung bei der Läufigkeit, Lahmheiten durch Blutungen in den Gelenken, Blutergüsse auf der Körperoberfläche, exzessive Blutungen von zu kurz geschnittenen Nägeln, nach dem Kupieren der Rute oder nach Operationen. Man unterscheidet drei verschiedene Formen dieser Erkrankung (Typ 1, 2 und 3). Die vWD Typ1 ist die mildeste der drei Formen. Mit einer Prävalenzrate von ca. 70% erkranken Hunde der Rasse Dobermann besonders häufig an der vWD Typ 1.

Betroffene Rassen: Berner Sennenhund, Coton de Tuléar, Deutscher Pinscher, Dobermann, Drentsche Patrijshond, Irish Red Setter, Irish Red and White Setter, Kerry Blue Terrier, Kromfohrländer, Labradoodle, Manchester Terrier, Papillon, Pembroke Welsh Corgi, Pudel, Stabijhoun, Welsh Corgi (Cardigan/Pembroke)

Erbgang: autosomal-rezessiv

 

Faktor XI-Defizienz (F11)

Eine Mutation im F11-Gen führt zum Faktor XI-Mangel bei Kerry Blue Terriern. In manchen Fällen kann es bei betroffenen Tieren 12 - 24 Stunden nach chirurgischen Eingriffen zu schweren langanhaltenden Blutungen kommen. Betroffene Hunde zeigen nur eine leichte Neigung zu spontanen Blutungen, manche Tiere zeigen keine Symptome.

Betroffene Rassen: Kerry Blue Terrier

Erbgang: autosomal-rezessiv

 

Beitrag Juli 2024:

 

Artikel von Sabine Mertens mit freundlicher Unterstützung von Rainer Jacobs

 

Das Wichtigste ist für uns die Freude und der Spaß am Ausstellen. Dies bezieht sich sowohl auf mich, als Aussteller, als auch auf meinen Hund.          

Und so war schon immer meine Devise:
„Sollte mir, oder meinem Hund das Ausstellen keinen Spaß (mehr) machen, werden wir es lassen.“

Was passiert bei einer Ausstellung?

Mein Hund wird in seinem Erscheinungsbild und wie ich ihn präsentiere durch einen Richter bewertet.

Er muss dem Rassestandart entsprechen, es wird bewertet, wie er sich bewegt, es wird der Zahnstatus überprüft, bei Rüden wird getastet, ob beide Hoden da sind.

Er sollte in Ausstellungskondition sein, das heißt er ist gepflegt, in rassetypischer Frisur, ist weder zu dick noch zu dünn.

Mein Hund soll sich freundlich, aufmerksam und sicher zeigen und sich ohne Gegenwehr vom Richter abtasten und auch die Zähne ansehen lassen. Er soll sich an einer Vorführleine neben dem Aussteller frei bewegen, ohne mit zu starkem Zug in der Leine zu hängen.

Zum Aussteller gibt es zu bemerken, dass sich auch dieser natürlich angepasst der Ausstellung kleiden sollte. Sportlich elegant ist nie verkehrt. Flache bequeme Schuhe sind empfohlen.

Dieses klingt so ja nicht schwer, und doch kann und sollte man einiges vorher üben.

So habe ich mit meinem Welpen das Laufen auf verschiedenen Untergründen (Fliesen, Rasen, Sand, Beton, Teppichboden…..) geübt.

Ich war mit Odin an Orten, wo viele Menschen und Geräuschkulissen zu finden sind (Bahnhof, Baumarkt, Einkaufcenter….), manchmal hab ich das Hundebaby getragen, später ist er selbst durch die Menschenmengen gelaufen.

Ich gewöhne meinen Welpen/Junghund an andere Hunde, auch anderer Rassen und Größen. Dies kann auf einem Hundeplatz, Hundespielwiese oder in einer Hundegruppe geschehen.

Das  freie Stehen kann ich schon früh als kleine Übungen in den täglichen Ablauf mit einbauen.

Dieses  kann ich durch das Berühren mit der Hand am Bauch, vor den Hinterbeinen unterstützen und mit einem langgezogenem ruhigem „Steh“ üben. Am Anfang ist ein leichtes Streicheln des Bauches oder der Innenseite der Oberschenkel dabei erlaubt. Mit wenigen Sekunden anfangen und mit Leckerli oder Spielzeug belohnen.  Nicht verzweifeln, das ruhige Stehen klappt nicht von heute auf morgen. Lieber immer wieder in kurzen Sequenzen üben, denn gerade das  „sich nicht bewegen“  fällt jedem Hund schwer. Ich übe es fast täglich beim Spaziergang, baue es einfach als kleine Trainingseinheit mit ein.

Das Berühren, Streicheln und Zähne zeigen kann man vorsichtig auch schon mit dem Junghund üben. Ich lasse ihn von fremden Leuten berühren und streicheln und lobe ihn dafür.

Bei den Zähnen zeigen übe ich es erst selbst mit meinem Hund, bevor ich Fremde da ranlasse. Hierfür vorsichtig die Lefzen nach oben schieben, nacheinander auf beiden Seiten, und auch die Backenzähne kann man erkennen, wenn man die Lefzen vorsichtig an der Seite nach hinten zieht. Dabei kann das Kommando „Zähne zeigen“ verwendet werden. Später kann diese Übung durch eine andere Person in meinem Beisein vorsichtig geübt werden.

Der Blick nach hinten in den Fang erfordert ein vorsichtiges Öffnen des Mauls, wichtig ist auch hier ein ruhiges Umgehen mit dem Hund und lobender Zuspruch.

Auch das Stehen auf einem Trimmtisch kann man schon mit dem Welpen üben. Mit Belohnung wird er sehr schnell lernen, dass auf dem Tisch nichts Schlimmes passiert, er auch dort sicher stehen kann. Bitte nicht auf den Tisch rauf- oder vom Tisch runterspringen lassen.

Auch das Laufen an einer Vorführleine haben wir schon früh geübt. Ich nehme eine Vorführleine mit Kehlkopfschutz. Die Leine soll nicht wie ein normales Halsband sitzen, sondern vor dem Kehlkopf und direkt hinter den Ohren. Der Hund lernt so, dass er mit stolz erhobenem Kopf läuft. Bitte nicht zerren und zotteln!

Auch das übe ich bei manchen Spaziergängen an einem ruhigen Ort, damit er sich an das ungewohnte Gefühl der Vorführleine gewöhnen kann.

Auch kann man schauen, ob es in der Nähe eine Ortsgruppe gibt, welche Ringtrainings anbietet, manchmal sogar mit einem professionellen Handler (jemand der fremde Hunde auf einer Show vorführt).

Dort lernt nicht nur der Hund, sondern auch der Eigentümer, was bei einer Ausstellung auf ihn zukommt, wie man im Ring läuft und auch, an welcher Seite der Hund zu führen und zu zeigen ist.

Es wird entgegen dem Uhrzeigersinn gelaufen, der Hund ist stets linksseitig zu führen, so dass er nicht verdeckt wird.  Der Richter wird euch sagen, wie zu laufen ist, ob eine Runde im Ring, ein Dreieck, oder nur eine Gerade und zurück.

Niemals zwischen Hund und Richter stehen, der Hund soll immer für den Richter vollständig zu sehen sein.

Die Geschwindigkeit sollte so angepasst sein, dass Euer Hund raumgreifende (große) Schritte macht und nicht tippelt. Auch das kann geübt werden.

Dann kommt irgendwann der Tag der ersten Ausstellung. Die Aufregung ist groß und das ist auch normal.

Ich versuche meinen Welpen in der Baby- (3-5 Monate) oder Jüngstenklasse (6-8 Monate)  das erste Mal auszustellen, einfach um zu sehen, wie er sich gibt. Dies ist eine tolle Übung und das Hundekind kann erleben, wie toll und aufregend doch so eine Ausstellung ist. In der Baby- und Jüngstenklasse wird noch nicht so auf den „Gehorsam“ geachtet, das „Steh“ muss noch nicht perfekt sein und auch ist klar, dass das Laufen und die Konzentration bei einem Welpen noch nicht so ist, wie bei einem erwachsenem Hund. Hier ist die Note vv (vielversprechend) zu erlangen.

Bei uns gibt es nach jeder Ausstellung ein neues Spielzeug und so ist die Freude immer riesig.

Es gibt vielleicht schon die ersten Erfolgserlebnisse, wie einen Auftritt und sogar Sieg in der Babyklasse im Ehrenring.

Es geht also in den Ring.

Der Richter wird sehen, wie Aussteller und Hund zusammen den Ring betreten. Das ist schon sein erster und durchaus wichtiger Eindruck vom Team, Aussteller – Hund.

Der Richter erwartet von uns die Fairness und den Respekt, den auch er uns entgegenbringt.

Was sieht der Richter gerne:

Temperamentvolle freundliche Hunde, liebevoller Umgang mit dem Hund, eine stabile Mensch-Hund-Beziehung.

Was ist ein NO GO.

Aggressives Verhalten des Hundes, knurren gegenüber Artgenossen und Menschen, das Hinstellen des Hundes durch Hochheben an der Rute, eingeschüchterte ängstliche Hunde mit eingeklemmter Rute.

Auch wird ein Führen des Hundes mit dem Leckerli vor der Nase nicht gerne gesehen. Das heißt nicht, dass der Hund nicht motiviert und gelobt werden darf.

Zuerst wird zum Richtertisch gelaufen, der Richter bekommt so seinen ersten Eindruck vom Hund in der Bewegung. Dann fragt er nach dem genauen Alter….. Das Richten beginnt. Bei mehreren Hunden im Ring ergibt sich die Reihenfolge anhand der Startnummern und die Hunde müssen nach dem einzelnen Bewerten der Hunde auch noch gegeneinander laufen. Auch hier wird Fairness unter den einzelnen Ausstellern erwartet. Jeder liebt seinen Hund und möchte natürlich den Sieg, trotzdem ist und bleibt es eine Entscheidung des Richters. Dem Sieger wird der Richter zuerst die Hand reichen. Natürlich kann der Richter nach Beendigung des Richtens freundlich angesprochen werden, um seine Entscheidung in einem persönlichen Gespräch noch einmal zu begründen.

Der Sieger der Rasse erhält das sogenannte BOB (Best of Breed – Bester der Rasse), der Sieger des jeweiligen anderen Geschlechts erhält das BOS (Best opposite sex– Bester des anderen Geschlechts).

Für BOB und BOS werden nur Hunde nominiert, welche ein V1 (vorzüglich 1) mit allen Anwartschaften erreicht haben.

Der BOB-Hund bei der Spezial Terrier Ausstellung kann dann im Ehrenring noch um den schönsten Hund der Show laufen, um das BIS (Best in Show).

Auch der beste Junghund und der beste Veteran kann im Ehrenring in der jeweiligen Altersklasse laufen und vielleicht auch auf ein Treppchen gelangen.

Ich wünsche allen, welche sich zum Ausstellen ihrer Hunde entschließen vor allem Freude und Spaß daran. Und allen anderen gebe ich mal die Anregung eine Ausstellung zu besuchen, auch das kann viel Freude machen.

 

Sabine Mertens

mit freundlicher Unterstützung von Rainer Jacobs

 

 

Beiträge Februar 2024:

- Der Standard eines Kerry Blue Terrier in den USA der 50'iger Jahre

- Die Pflege eines Kerry-Blue Terrier

 

Beitrag Okt. 2023: Wissenschaftlich gesehen, die Umfärbung des Kerry Blue Terrier

 Die Aufhellung der eigentlichen Grundfarbe beim Kerry Blue Terrier wird mit dem Merkmal des sogenannten "Greying" assoziiert. Dieses verursacht einen progressiven Pigmentverlust in den einzelnen Haaren, welcher sich analog zum normalen "Altersergrauen" beim Mensch und Tier verhält, jedoch deutlich früher einsetzt und meist schneller verläuft. Durch das dichte Hundefell und den speziellen Felltyp der Rasse entsteht insgesamt der grau-blaue Farbeindruck bei grundfarben schwarzen Hunden.
Vermutet wird eine dominant vererbte Variante am putativen G-Lokus (Greying), welche zusätzlich in der mischerbigen Form (möglicher Genotyp G/N) zu weniger und langsamerer Aufhellung führt als in reinerbiger Form (möglicher Genotyp G/G). Die ursächliche Variante ist jedoch noch nicht bekannt und kann daher auch nicht über einen genetischen Test erfasst werden.
Der Genotyp N/N existiert, was eben durch solche Hunde belegt ist, die keine Aufhellung zeigen. Allerdings ist diese unerwünschte Färbung auch nur mit dem Genotyp N/N verbunden. Grundsätzlich müssten man also bei der Zucht sicherstellen, dass eines der Elterntiere sicher den Genotyp G/G hat, da dann die Welpen maximal als G/N fallen können und somit eine Aufhellung sichergestellt ist. Leider kann man Hunde mit dem Genotyp G/G und solche mit G/N nicht optisch voneinander unterscheiden, so dass ohne einen Gentest (den es leider nicht gibt) keine 100% ige Sicherheit erreicht werden kann. 

Bei der Auswahl Zuchthunden aus solchen Linien in denen immer nur verdünnte Hunde (also komplett umgefärbt) dokumentiert sind, können Sie zwar das Risiko weitestgehend minimieren, jedoch nie ausschließen, da ja selbst bei zwei G/N Eltern, Welpen des Genotyp N/N mit nur 25% Wahrscheinlichkeit fallen und Träger auch solange unerkannt mitlaufen können, so lange diese immer nur auf einen G/G Partner treffen. Das Gegenallel eines dominanten Merkmals kann somit (genau wie ein rezessives Allel einer Erkrankung) auch über viele Generationen versteckt bleiben, bis zwei entsprechende Hunde aufeinander treffen und reinerbige Nachkommen für das unerwünschte Allel fallen. Bei genauerem Interesse an dem Thema Fellfarbvererbung ist das im Kynos Verlag erschienene Buch "Die Genetik der Fellfarben beim Hund" zu empfehlen:

https://www.hundebuchshop.com/nextshopcms/show.asp?lang=de&e1=-1&ssid=1&kat_id=0&artikel_id=13841
Dort findet man eine umfassende Abhandlung zur Genetik mit einer verständlichen Einleitung und vielen Beispielfotos.